Konzepte

Leitbilder

Die Nürtingen-Grundschule hat zwei Leitbilder und ein Konzept zur Gestaltung der Lernumgebung erarbeitet. Daran war die ganze Schule (Kinder, Pädagog*innen, Eltern) in partizipativen Prozessen beteiligt.

Leitbild Lernen

  • Schule und Schüler*innenhaus verstehen sich als eine lernende Organisation für Kinder und Erwachsene.
  • Lernen soll in einem Klima mit stabilen sozialen Beziehungen stattfinden und Freude machen.
  • Die unterschiedlichen (Vor)Erfahrungen, Hintergründe, Interessen und Wünsche der Kinder und Pädagog*innen greifen wir auf.
  • Kinder wollen lernen. Eltern und Pädagog*innen teilen die Verantwortung für die Lernerfolge der Kinder und arbeiten vertrauensvoll zusammen.
  • Unsere Schule bietet den Kindern eine vorbereitete Lernumgebung und eine angenehme sowie wertschätzende Atmosphäre, in der ruhig und konzentriert gelernt werden kann.
  • Die Kinder lernen mit- und voneinander in der Gestalteten Lernumgebung in jahrgangsübergreifenden Gruppen.
  • Die Pädagog*innen begleiten die Mädchen und Jungen mit dem Ziel, sie bei der Entfaltung ihrer verschiedenen Fähigkeiten und Anlagen zu unterstützen.
  • Gemeinsam sorgen Kinder, Eltern und Pädagog*innen dafür, dass die Lernprozesse und Fähigkeiten der Kinder für alle durchschaubar sind.
  • Selbständiges Lernen nach dem Grundsatz Maria Montessoris: „Hilf mir, es selbst zu tun!“

Leitbild Erziehung

Unser Erziehungskonzept greift die Werte und Grundhaltungen der Nürtingen-Grundschule auf und ist der kulturelle Rahmen für das schulische Zusammenleben und die Stärkung der einzelnen Persönlichkeit. Stabile soziale Beziehungen bieten den Raum für erfolgreiches Lernen und die individuelle Entfaltung.

  • Wir heißen an unserer Schule alle willkommen.
  • Wir schützen die Schüler*innen unserer Schule vor Gewalt, sexualisierter Gewalt und Diskriminierungen. (1)
  • Jede*r wird in seiner*ihrer Individualität anerkannt und angenommen.
  • Wir gehen an der Schule respektvoll und freundlich miteinander um.
  • Wir hören einander zu und finden Zeit für Gespräche. Grundlage ist eine vorurteilsbewusste und positive Haltung, die sich auch in der Kommunikation widerspiegelt.
  • Wir treffen Entscheidungen partizipativ.
  • Wir begleiten Prozesse nachhaltig auf der Basis von Selbstreflexion und Fehlerfreundlichkeit.
    Jede*r fühlt sich für das Ganze verantwortlich. Das bedeutet für uns:
    – Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Zugewandtheit
    – Eingreifen bei Konflikten
    – sorgsamer Umgang mit Ressourcen, Materialien und Räumen
  • Die Erwachsenen sind Vorbilder: Sie leben die Prinzipien des Leitbildes vor.

(1) geändert von der GK am 29.11.23

Gestaltung der Lernumgebung

Im Projekt „Gestaltete Lernumgebung“ wurden bis Ende 2010 alle Klassen- und Arbeitsräume der ursprünglichen Nürtingen-Grundschule in einem partizipatorischen Vorgehen unter Einbeziehung aller Nutzer*innen neu gestaltet und entsprechend umgebaut. Das Projekt „Gestaltete Lernumgebung“ flankiert das Raumkonzept auf mehreren Ebenen. Nach Erweiterung der Schule wurden bis 2017 auch die 8 neuen Klassen aus BONUS-Mitteln zu Gestalteten Lernumgebungen umgebaut. Das „rote Haus“ wird saniert und ebenfalls nach diesem Konzept gestaltet.

Gesundheit und Akustik
Sprache ist fundamental im Lernprozess. Die Hörsamkeit wurde nach aktueller DIN-Norm in allen Häusern verbessert.

Gesundheit und körperliche Abwechslung
Über differenziertes Mobiliar wurden Angebote zur Abwechslung der Körperhaltung gemacht, um Ermüdung und Haltungsschäden vorzubeugen.

Ordnung und Überschaubarkeit
Es wurde aufgeräumt, geordnet, ausgemistet. Leichte Einbauten, wie Podeste, helfen eine überschaubare Struktur zu erhalten. Reduzierung der Möbelvolumen schafft Platz.

Lernende Organisation Schule
Jenseits der pädagogischen Reflexion über die Gestaltung der Klassenzimmer wird das berufliche Selbstverständnis über die Nutzung, Benennung und Zuordnung von Fach- und Sonderräumen und der Flure überdacht.

Individualisierung und Gemeinschaft
Die Balance zwischen Individualisierung und Gemeinschaft wird räumlich gespiegelt, z. B. durch den runden Montessori-Teppich in der Mitte (Dialog) und die Bildung von Nischen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit).

Identität
Der Aneignungsprozess des Hauses durch die Schulgemeinschaft wird durch die partizipatorischen Gestaltungsprozesse, die von der Zielfindung bis zur Implementierung reichen, unterstützt. Alle Nutzer*innen bauen mit, auch die Eltern werden beteiligt.

Ästhetik
Leitbegriffe für die Gestaltung sind Attraktivität, Einfachheit und Freundlichkeit.

Montessori-Pädagogik
Die Arbeit nach Maria Montessori zielt auf individuelle Förderung, eingebettet in Überschaubarkeit und Verbindlichkeit. Zentrale Mittel dafür sind die Gestaltung der Lernumgebung mit ihren anregenden, meist dreidimensionalen Lernmaterialien und die Förderung einer Nomadenkultur, in der Kinder dem nächsten Lernschritt bei anderen Kindern begegnen, die ihrerseits Gelerntes durch Wiederholen festigen, indem sie einem neugierigen Kind das Material erklären. Durch die Schwerpunktsetzung auf handlungsorientiertes Design wird der Arbeitsfluss in der täglichen Praxis unterstützt.