Schüler*innen lernen mit Montessorimaterialien geometrische Formen kennen

Konzepte

Hilf mir, es selbst zu tun!

Vor über 25 Jahren haben sich Lehrer*innen und Eltern an unserer Schule dafür entschieden, nach den Ideen der Montessori-Pädagogik zu arbeiten. Heute werden alle Lernanfänger*innen in Montessori-Klassen aufgenommen. Das Bedürfnis der Kinder nach Aktivität und Selbstbestimmung wird aufgegriffen. In der täglichen „Freiarbeit“ lernen sie mit speziellen Unterrichtsmaterialien nach ihrem Lerntempo und ihren Interessen.

An unserer Schule wird jahrgangsübergreifend unterrichtet: Die Kinder der Klassen 1 bis 3 und der Klassen 4 bis 6 werden bei uns in Altersmischung unterrichtet (JüL: Jahrgangsübergreifendes Lernen). Es gibt 12 Klassen der Stufen 1 bis 3 und 12 Klassen der Stufen 4 bis 6. Die 123-Klassen und die 456-Klassen liegen gegenüber oder nebeneinander. Es gibt 6 kleine Schulen mit jeweils 4 Klassen in der großen Schule in drei Gebäuden.

Die Eltern und Kinder,  Schulsozialarbeit und das Schüler*innenhaus (Hort) entwickeln die Schule gemeinsam mit den Lehrkräften stetig weiter.

Verhaltenskodex für das Schutzkonzept der Nürtingen-Grundschule

Teil 1: Schutz von sexuellen Übergriffen

  1. An unserer Schule gibt es getrennte Toiletten für Kinder und Erwachsene, die
    auch entsprechend genutzt werden.
  2. Wenn ein Erwachsener in einer Betreuungs- oder Lernsituation mit einem
    Kind allein ist, weiß mindestens ein anderer Erwachsener Bescheid. Die Tür
    steht dabei offen. Auf Wunsch des Kindes kann die Tür geschlossen werden.
  3. Wir halten professionelle Distanz zu Schüler*innen und deren Familien. Es
    wird empfohlen keine Nachhilfe zu geben und außerschulische Kontakte dem
    Leitungsteam offen zu legen.
  4. Wir bevorzugen einzelne Kinder nicht durch persönliche Geschenke.
  5. Wir sprechen Kinder mit ihrem Namen an und benutzen weder Kose- noch
    Spitznamen. Wir fragen die Kinder, mit welchem Namen (Kurzform) sie
    angesprochen werden möchten.
  6. Wir achten auf körperlich professionelle Distanz (z.B. küssen/ kuscheln/ auf
    den Schoß nehmen etc.).
  7. Auf körperliche Annäherungen von Kindern reagieren wir professionell und
    respektvoll.
  8. Alles was Mitarbeiter*innen sagen oder tun dürfen die Kinder weiter erzählen,
    es gibt darüber keine Geheimhaltung
  9. Schulfremde Personen werden offensiv angesprochen und erhalten im
    Sekretariat einen Besuchsausweis. (Mitarbeiter*innen tragen als Aufsicht eine
    Weste.)

 

So arbeiten wir zusammen

Hier gibt es noch mehr Informationen zu den einzelnen Punkten

GEV

Die Elternvertreter*innen aller Klassen treffen sich etwa vier Mal im Jahr zu den Gesamtelternversammlungen (GEV). Die GEV wählt aus ihrer Runde Vorsitzende (eine Elternsprecher*in und bis zu drei Vertreter*innen) und Vertreter*innen für die anderen Gremien der Schule. Der Vorsitz der GEV trifft sich alle 14 Tage und bei Bedarf mit dem Schulleitungsteam zum „jour fixe“.

Gesamtkonferenz

Alle Pädagog*innen der Schule treffen sich drei bis vier Mal im Jahr zur Gesamtkonferenz (Gremium laut Schulgesetz).

Schulkonferenz

Die Schulkonferenz besteht aus vier gewählten Eltern und vier gewählten Pädagog*innen. Die Schulleitung und eine externe Berater*in sowie geladene Gäste sind ebenfalls Mitglieder der SK. Sie ist das höchste Entscheidungsgremium der Schule und ein Gremium laut Schulgesetz.

Fachkonferenzen

Pädagog*innen, die ein Fach unterrichten, treffen sich regelmäßig in Fachkonferenzen.

Schüler*innenhausteam

Die Teamsitzung der Erzieher*innen findet mittwochs in der orangenen Aula statt.

ESL – Erweiterte Schulleitung

Die ESL tagt dienstags um 12:20 Uhr und bespricht alle Fragen zur Organisation der Schule. Die erweiterte ESL (eESL – aktuell 17 Personen) fährt mehrfach im Jahr auf Tagungen und koordiniert die Schulentwicklung.

Dienstberatung der Lehrkräfte

Die DB tagt in regelmäßigen Sitzungen in der orangenen Aula und informiert und beteiligt die Lehrkräfte an Entscheidungen und sorgt für Transparenz aller Vorgänge. Die DB wird in Bezug auf ihre Wirksamkeit anhand der Indikatoren „Optimierung der Beteiligungs-, Entscheidungs- und Informationsprozesse der Lehrkräfte“ evaluiert.

raumSET – Schulentwicklungsteam Raum

Im Schulentwicklungsteam Raum (raumSET) steuern Pädagog*innen, Schulsozialarbeit und Eltern gemeinsam den Schulentwicklungsprozess in Bezug auf die Erweiterung der Schule. Dieser wurde in aufwändigen partizipatorischen Verfahren gestaltet und entwickelt.

JüL-123

Professionelle Lerngemeinschaft aller Lehrer*innen, die in der JüL 123 arbeiten.

JüL-456

Professionelle Lerngemeinschaft aller Lehrer*innen, die in der JüL 456 arbeiten.

„jour fixe“ – Elternbeteiligung

14-tägiger oder wöchentlicher Austausch zwischen den Vorsitzenden der GEV, der Schüler*innenhausleitung, der Leitung der Schulsozialarbeit und der Schulleitung.

Krisenteam

Bei aktuellen Krisen und halbjährlich zum Austausch und zur Fortbildung trifft sich das Krisenteam (Schüler*innenhausleitung, Schulleitung, Lehrer*in, Leitung der Schulsozialarbeit), um auf eventuelle Krisen vorbereitet zu sein.

Bildungsnetzwerk Marianne

Dieses Gremium wird extern moderiert und bildet ein Forum zur Vernetzung der Schule im Sozialraum und zur Gestaltung der Kooperationen mit externen Partnern im Schulumfeld. Es gibt Jahresthemen (zuletzt „Demokratie stärken“) und gemeinsame Veranstaltungen (Ausstellungen, Tagungen, Fortbildungen etc.).

Bildungsbrücken

Im Gremium „Bildungsbrücken“ treffen sich Schulleitungen der Schulen im ehemaligen SO 36 rund um die Refik-Veseli-Schule. Die Rosa-Parks-Grundschule, die Fichtelgebirge-Grundschule, die Hunsrück-Grundschule, die Heinrich-Zille-Grundschule und wir sind dabei. Auch die GEV-Vorsitzenden der Schulen und die Schulaufsicht nehmen an diesem Gremium teil. Wir wollen die Qualität der Schulen und die Kooperation untereinander stärken. In 2019/20 haben wir gemeinsam an Diversity-Trainings teilgenommen.

Gestaltete Lernumgebung

Im Projekt „Gestaltete Lernumgebung“ sind die Räume der Schule umgebaut worden. Gemeinsam mit Kindern, Pädagog*innen und der Firma Bauereignis wurden die Räume geplant und ausgebaut. Die Klassenräume und Flure sind außergewöhnlich schön gestaltet. Zudem haben umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik in Lernräumen, Fluren und Treppenhäusern stattgefunden.

Viele interessante Informationen, Konzepte, Fotos und Filme dazu finden Sie auf www.bauereignis.de.

Leitbilder

Die Nürtingen-Grundschule hat zwei Leitbilder und ein Konzept zur Gestaltung der Lernumgebung erarbeitet. Daran war die ganze Schule (Kinder, Pädagog*innen, Eltern) in partizipativen Prozessen beteiligt.

Leitbild Lernen

  • Schule und Schüler*innenhaus verstehen sich als eine lernende Organisation für Kinder und Erwachsene.
  • Lernen soll in einem Klima mit stabilen sozialen Beziehungen stattfinden und Freude machen.
  • Die unterschiedlichen (Vor)Erfahrungen, Hintergründe, Interessen und Wünsche der Kinder und Pädagog*innen greifen wir auf.
  • Kinder wollen lernen. Eltern und Pädagog*innen teilen die Verantwortung für die Lernerfolge der Kinder und arbeiten vertrauensvoll zusammen.
  • Unsere Schule bietet den Kindern eine vorbereitete Lernumgebung und eine angenehme sowie wertschätzende Atmosphäre, in der ruhig und konzentriert gelernt werden kann.
  • Die Kinder lernen mit- und voneinander in der Gestalteten Lernumgebung in jahrgangsübergreifenden Gruppen.
  • Die Pädagog*innen begleiten die Mädchen und Jungen mit dem Ziel, sie bei der Entfaltung ihrer verschiedenen Fähigkeiten und Anlagen zu unterstützen.
  • Gemeinsam sorgen Kinder, Eltern und Pädagog*innen dafür, dass die Lernprozesse und Fähigkeiten der Kinder für alle durchschaubar sind.
  • Selbständiges Lernen nach dem Grundsatz Maria Montessoris: „Hilf mir, es selbst zu tun!“

Leitbild Erziehung

Unser Erziehungskonzept greift die Werte und Grundhaltungen der Nürtingen-Grundschule auf und ist der kulturelle Rahmen für das schulische Zusammenleben und die Stärkung der einzelnen Persönlichkeit. Stabile soziale Beziehungen bieten den Raum für erfolgreiches Lernen und die individuelle Entfaltung.

  • Wir heißen an unserer Schule alle willkommen.
  • Wir schützen die Schüler*innen unserer Schule vor Gewalt, sexualisierter Gewalt und Diskriminierungen. (1)
  • Jede*r wird in seiner*ihrer Individualität anerkannt und angenommen.
  • Wir gehen an der Schule respektvoll und freundlich miteinander um.
  • Wir hören einander zu und finden Zeit für Gespräche. Grundlage ist eine vorurteilsbewusste und positive Haltung, die sich auch in der Kommunikation widerspiegelt.
  • Wir treffen Entscheidungen partizipativ.
  • Wir begleiten Prozesse nachhaltig auf der Basis von Selbstreflexion und Fehlerfreundlichkeit.
    Jede*r fühlt sich für das Ganze verantwortlich. Das bedeutet für uns:
    – Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Zugewandtheit
    – Eingreifen bei Konflikten
    – sorgsamer Umgang mit Ressourcen, Materialien und Räumen
  • Die Erwachsenen sind Vorbilder: Sie leben die Prinzipien des Leitbildes vor.

(1) geändert von der GK am 29.11.23

Gestaltung der Lernumgebung

Im Projekt „Gestaltete Lernumgebung“ wurden bis Ende 2010 alle Klassen- und Arbeitsräume der ursprünglichen Nürtingen-Grundschule in einem partizipatorischen Vorgehen unter Einbeziehung aller Nutzer*innen neu gestaltet und entsprechend umgebaut. Das Projekt „Gestaltete Lernumgebung“ flankiert das Raumkonzept auf mehreren Ebenen. Nach Erweiterung der Schule wurden bis 2017 auch die 8 neuen Klassen aus BONUS-Mitteln zu Gestalteten Lernumgebungen umgebaut. Das „rote Haus“ wird saniert und ebenfalls nach diesem Konzept gestaltet.

Gesundheit und Akustik
Sprache ist fundamental im Lernprozess. Die Hörsamkeit wurde nach aktueller DIN-Norm in allen Häusern verbessert.

Gesundheit und körperliche Abwechslung
Über differenziertes Mobiliar wurden Angebote zur Abwechslung der Körperhaltung gemacht, um Ermüdung und Haltungsschäden vorzubeugen.

Ordnung und Überschaubarkeit
Es wurde aufgeräumt, geordnet, ausgemistet. Leichte Einbauten, wie Podeste, helfen eine überschaubare Struktur zu erhalten. Reduzierung der Möbelvolumen schafft Platz.

Lernende Organisation Schule
Jenseits der pädagogischen Reflexion über die Gestaltung der Klassenzimmer wird das berufliche Selbstverständnis über die Nutzung, Benennung und Zuordnung von Fach- und Sonderräumen und der Flure überdacht.

Individualisierung und Gemeinschaft
Die Balance zwischen Individualisierung und Gemeinschaft wird räumlich gespiegelt, z. B. durch den runden Montessori-Teppich in der Mitte (Dialog) und die Bildung von Nischen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit).

Identität
Der Aneignungsprozess des Hauses durch die Schulgemeinschaft wird durch die partizipatorischen Gestaltungsprozesse, die von der Zielfindung bis zur Implementierung reichen, unterstützt. Alle Nutzer*innen bauen mit, auch die Eltern werden beteiligt.

Ästhetik
Leitbegriffe für die Gestaltung sind Attraktivität, Einfachheit und Freundlichkeit.

Montessori-Pädagogik
Die Arbeit nach Maria Montessori zielt auf individuelle Förderung, eingebettet in Überschaubarkeit und Verbindlichkeit. Zentrale Mittel dafür sind die Gestaltung der Lernumgebung mit ihren anregenden, meist dreidimensionalen Lernmaterialien und die Förderung einer Nomadenkultur, in der Kinder dem nächsten Lernschritt bei anderen Kindern begegnen, die ihrerseits Gelerntes durch Wiederholen festigen, indem sie einem neugierigen Kind das Material erklären. Durch die Schwerpunktsetzung auf handlungsorientiertes Design wird der Arbeitsfluss in der täglichen Praxis unterstützt.